Im Jahre 1963 wurde das Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Thüringer Wald“ geschaffen. Die Unterschutzstellung des Gebietes soll im Wesentlichen dem Erholungsbedürfnis der Bevölkerung dienen und andererseits Gefahr vor der Verunstaltung der Landschaft und der Minderung des Erholungswerts entgegenwirken.
Das Schneekopfgebiet grenzt im Südosten an das Biosphärenreservat „Vessertal“ mit dem Naturschutzgebiet (NSG) „Schneekopfmoor am Teufelskreis“. Dieses NSG wurde bereits 1939 eingerichtet. Es liegt auf einem Höhenrücken zwischen dem Schneekopf und dem Teufelskreis. Der Status des Schneekopfgebietes als militärisches Sperrgebiet bis 1994 sorgte dafür, dass dieses Moor unberührt und urwüchsig blieb.
Der Torfkörper ist teilweise bis zu 4m dick. Der Rand des Moores ist bewachsen mit Zwergsträuchern (Chamaephyten), Fichten (Picea abies) und Ebereschen (Sorbus aucuparia). Typische Vertreter dieser Moorlandschaft sind das Scheidige Wollgras (Eriophorum vaginatum), die Gemeine Moosbeere (Oxycoccus palustris), die Rosmarinheide (Andromeda polifolia), die Rasenbinse (Trichophorum cespitosum) sowie Rauschbeeren (Vaccinium uliginosum) und Peitschenmoos.
In diesem Biotop leben der Alpenbirkenzeisig (Carduelis flammea cabaret), die Waldschnepfe (Scolopax rusticola), der Sperlingskauz (Glaucidium passerinum), der Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes) und die Zwergspitzmaus (Sorex minutus).
Die Pflanzen des Schneekopfes
Der Thüringer Wald ist überwiegend bewaldet. Durch Aufforstungsmaßnahmen, vorwiegend mit Fichten, ging der Anteil an Laubbäumen in den vergangenen Jahrzehnten zurück. In den rauhen Kammlagen wird die Vegetation durch hochmontane Fichtenwälder geprägt. Bodenpflanzen dieses natürlichen Fichtenwaldes sind das Wollige Reitgras, der Siebenstern, der Rippenfarn, die Heidelbeere und zahlreiche Moosarten. Bis zu dem großen Windbruch und der Borkenkäfer-Katastrophe des Jahres 1946 war der Gipfel der Schneekopfes auch bewaldet. Sein Gipfelplateau ist heute von einem Ebereschen-Fichtenwald umgeben. Auf dem Plateau ist eine Bergwiese im Entstehen mit Keulenbärlapp, Alpenbärlapp, Alpenfrauenfarn und Heidekraut.
In der Nachbarschaft des Schneekopfes befindet sich das Naturschutzgebiet „Teufelskreis“, ein Gebirgshochmoor mit seinen typischen Vertretern, wie der Moosbeere und dem Rundblättrigen Sonnentau.
Als eine Rarität ist die Weißtanne anzusehen, die noch in einigen Schutzgebieten, z.B. dem Vessertal, vorkommt.
Im 17. Jh. gab es am Schneekopf noch Bären, Luchse, Adler und Wölfe. Im Februar 1642 befahl Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha eine Wolfsjagd um die Verluste bei der Pferdeaufzucht einzudämmen.
Heute leben im Schneekopfgebiet Säugetiere wie Rehwild, Rotwild, Schwarzwild, Rotfuchs, Marder, Hermelin, Mauswiesel, Eichhörnchen sowie verschiedene Mäusearten.
Für die Vogelwelt hat das Schneekopfgebiet als Brut-, Rast- und Durchzugshabitat eine große Bedeutung.