Geologie des Thüringer Waldes und des Schneekopfes im Besonderen
Der Schneekopf ist mit 978 m ü. NN der zweithöchste Berg des Thüringer Waldes nach dem Großen Beerberg.
Der Thüringer Wald gehört zu den zahlreichen Mittelgebirgen in Zentraleuropa. Er ist in den letzten 100 Millionen Jahren der Erdgeschichte im Mesozoikum und Känozoikum entstanden. Der Thüringer Wald stellt eine Nordwest-Südost gerichtete tektonische Bruchscholle dar, mit einem Hebungsbetrag von ca. 2000 m gegenüber dem Thüringer Becken. Der Höhenunterschied zwischen dem Kamm des Thüringer Waldes und dem Thüringer Becken ist heute allerdings um vieles geringer durch die Verwitterung und Abtragung der Gesteine. Dadurch liegen die älteren und tieferen Schichten der Erdformation aus dem Unterperm im Gebirge frei.
Der Kamm des Thüringer Waldes erhebt sich heute etwa 300-600 m über seine Gebirgsvorländer und seine Bruchscholle ist maximal 20 km breit.
Im Gebiet des Schneekopfs stellt der „Jüngere Oberhöfer Quarzporphyr“ des Unterrotliegend eine sogenannte vulkanische Dombildung dar (kein Feuer speiender Vulkan). Die sogenannten „Schneekopfkugeln“ bildeten sich unter spezifischen Bedingungen in den Randbereichen der überwiegend domförmigen Vulkanitkörper. Ihre Einschlüsse enthalten verschiedene Quarzvarietäten wie Bergkristall, Achat oder Amethyst.
Von der Längsachse des Thüringer Waldes, dem Rennsteig, der auch die Wasserscheide bildet, ziehen zahlreiche Täler zu den Vorländern. Die größten Höhenunterschiede werden im Gebiet zwischen Oberhof und dem Schneekopf erreicht. Zwischen dem Schneekopfgipfel und dem Bahnhof Gehlberg beträgt hier der Höhenunterschied ca. 400 m auf weniger als zwei km Entfernung (Luftlinie).
Dieser Gegensatz von bewaldeten Bergen und tiefen, steil abfallenden Tälern macht den Reiz dieser Mittelgebirgslandschaft aus.
Klima
Das Klima auf dem Schneekopf ist kühl und niederschlagsreich.
Die Jahres-Durchschnittstemperatur der letzten 10 Jahre schwankte zwischen 3,2 °C und 6,0 °C und liegt im Durchschnitt bei 5,0 °C.
In den warmen Monaten Mai bis September liegen die Spitzen-Höchsttemperaturen zwischen 25,1 °C und 30,9 °C. Die 10-jährige August-Durchschnittstemperatur beträgt 14,1 °C.
In den kalten Monaten Dezember bis März liegen die Spitzen-Tiefsttemperaturen zwischen -12 °C und -19,3 °C. Die 10-jährige Januar-Durchschnittstemperatur beträgt -3,3 °C.
Die Jahresniederschlagsmengen der letzten 10 Jahre betragen minimal 990 mm/a und maximal 1.666 mm/a.
An den Hängen des Schneekopfes bleibt der Schnee bis in den Frühsommer hinein liegen. Der Rennsteig im Gebiet von Oberhof bis Schmiedefeld ist sehr schneesicher und bietet sehr gute Wintersportmöglichkeiten. Insbesondere ist der Skilanglauf hier bis zum Winterausklang möglich.
In den Herbst- und Wintermonaten treten bei durchziehenden Tiefs gelegentlich Föhnwetterlagen auf. Der Nebel reicht dann vom südwestlichen Vorland bis in die Kammregion des Thüringer Waldes. Dahinter ist der Himmel wolkenlos. Bei diesen Wetterlagen bieten sich gute Fernsichtmöglichkeiten an, die bis zum Brocken im Harz reichen können.
Die Werte basieren auf den Daten der Jahre 1996 bis 2005.